Arrach. „Übung
macht den Meister“, eine Tatsache, die nicht nur für
Musiker, Sportler und Schüler gilt, sondern auch für
Volkstanzpaare. Vor allem dann, wenn es in der nächsten Zeit
einige wichtige Auftritte zu absolvieren gilt. So trafen
sich die Vereine des Bezirkes Bad Kötzting am Freitag, 4.
März im Saal des Gasthauses Aschenbrenner in Arrach zu ihrer
Frühjahrs-Gebietstanzprobe.
Eine sehr wichtige
Probe, da einige große Ereignisse bereits ihre Schatten
vorauswerfen. Alle 22 Gaue des Bayerischen Trachtenverbandes
versammeln sich am 16. April zum Gesamtbayerischen Tanzfest
in Hinterskirchen. Zum 50. Jubiläums-Volkstanztreffen trifft
man sich am 23. April in der Mehrzweckhalle in Teisnach.
Beim Drumherum in Regen ist der Waldgau am Pfingstsonntag,
15. Mai, um 13 Uhr auf der Bühne im Raiffeisen-Hinterhof
präsent.
Und ein ganz wichtiger
Termin ist der Heimatabend beim Niederbayerischen
Trachtenfest, das vom 3. bis 5. Juni in Bodenmais
stattfindet. Mit leichtem Lampenfieber, wie sie charmant
zugab, begrüßte nach einem Tusch des Musikanten Karl Hartl
die neue Gebietsvortänzerin Martina Münsterer die über 30
anwesenden Tänzer der Trachtenvereine D’Enzianbuam Lohberg,
Ossabuam Lam, Stoarieda Ottenzell, Tannenecker Haibühl,
Riedlstoana Arrach, Wochtstoana Hohenwarth, Regentaler
Grafenwiesen und D’Waldlerbuam Kötzting. Es fehlten
lediglich Kaitersbergler Hohenwarth und D’Regentaler
Miltach.
Guter Besuch
Münsterer drückte ihre
Freude über den guten Besuch der Gebietstanzprobe aus und
hieß vor allem Gauvortänzer Eugen Sterl mit Frau Lisbeth
sowie ihren Vorgänger im Amt, Adolf Breu aus Grafenwiesen,
willkommen. Wie schön und unterhaltsam bayerischer Volkstanz
sein kann, zeigten die folgenden zweieinhalb Stunden.
Geprobt wurden an diesem Abend zwei in dieser Region eher
unbekannte Tänze, der „Mexikanische Walzer“ und die
„Schwedische Maskerade“. Zu diesen wusste Sterl zu
berichten, dass die Tänze in der Vergangenheit von
Arbeitern, die auf dem Weg nach Böhmen waren, „da gelassen
wurden“. Ersterer gefiel vor allem durch seine beschwingte
Melodie. Dabei gingen die Tanzpaare sehr auf Tuchfühlung,
denn es musste jeweils hinter dem Rücken des anderen in die
Hände geklatscht werden. Eher an die Biedermeierzeit mit
ihren höfischen Tänzen und würdevollem Schreiten erinnerte
der andere Tanz. Beide sind Vorschläge für das
Volkstanztreffen, wobei die Vereine aber auch einen anderen
Tanz aus ihrem Tanzprogramm vorzeigen können.
Keine Schonung
Gerne machten die
Tanzpaare auch mit bei den Landlern. Hier herrschte der
langsame Dreivierteltakt und Armbewegungen (Steirer-Figuren)
vor. Vor allem gefielen der Niederbayerische Landler, der
Böhmerwaldlandler und der Rehberger Landler.
Als Tanz zu dritt wurde
der Kupferschmied geprobt. Martina Münsterer schonte ihre
Schützlinge nicht, sondern forderte sie heraus, bis nach
mehrmaligem Üben und knappen Kommandos auch noch die letzten
Unsicherheiten beseitigt waren und jede Bewegung der
Tanzfolgen bei Tänzer und Tänzerin saß. „Gut hat sie ihre
Sache gemacht.“, lobten die Tanzpaare ihre neue „Meisterin“,
die ihre erste Bewährungsprobe mit Bravour bestanden hat.
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