Freitag
9. November 2018 - Gebietstanzprobe in Arrach
„Ausanand
und wieder zamm“ |
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Gut besuchte
Gebietstanzprobe in Arrach zur Vorbereitung für das
Volkstanztreffen 2019 in Bayerisch Eisenstein
neun Vereine
waren vertreten. |
Dass Bewegung Freude machen kann, ist
bekannt. Seit seiner Gründung 1931 fördert der Bayerische
Waldgau ein besonderes Stück Kultur, nämlich den Volkstanz,
der eine lange Tradition aufweist und ursprünglich mit dem
Brauchtum oder mit Berufs- und Ständegruppen (z. B.
Schäfflertanz, Webertanz usw.) verbunden war. Viele Tänze
erzählen eine Geschichte. Es geht häufig um alltägliche
Dinge, wie die Arbeit verschiedener Handwerksberufe, um
Brautschau, Brautwerbung und anderes. Zweimal im Jahr
treffen sich die (in vier Bezirke eingeteilten) Vereine des
Bayerischen Waldgaues zu einer Gebietstanzprobe, vor allem
auch, um das alljährliche Volkstanztreffen vorzubereiten.
Für dieses Großereignis sucht Gauvolkstanzreferent Eugen
Sterl jedes Mal mehrere Pflichttänze aus, die dann von den
Vereinen erlernt werden. Die Vortänzerpaare der Vereine des
Altlandkreises Bad Kötzting fanden sich aus diesem Grund im
Gasthaus Aschenbrenner in Arrach ein. Vor Ort waren 39
Vertreter der D’Waldlerbuam Kötzting, Regentaler
Grafenwiesen, Wochtstoana Hohenwarth, Stoarieda Ottenzell,
Tannenecker Haibühl, D’Enzianbuam Lohberg, Pastritztaler
Schafberg und natürlich D’Riedlstoana Arrach, die mit
mehreren Jugendtanzpaaren aufwarteten. „Tanzmeisterin“ auf
dem Parkett war Martina Münsterer, Gebietsvortänzerin für
die Bezirke KÖZ/CHA und Furth i. Wald. Sie war zuständig für
die richtigen Tanzfolgen. Ihr Willkommensgruß galt Musikant
Karl Hartl sowie ihrem Amtsvorgänger Adolf Breu mit Gattin
Roswitha. „Auseinand und wieder zamm“, das war eine von
vielen Anweisungen, mit denen Martina Münsterer couragiert
und in leicht verständlicher Weise die einzelnen Tänze
erklärte und zusammen mit ihrem Tanzpartner Andreas Ammon
vortanzte. Zum Warmwerden forderte das eher gemütliche „Friederikerl“
auf. Der eigens für die Einweihung des
Trachtenkulturzentrums in Holzhausen im Mai 2015 für
Landesvorsitzenden Max Bertl zusammengestellte Tanz
„Holzhäuser“ gefiel den Tanzpaaren, denn er ist sehr
abwechslungs- und figurenreich, brauchte aber einige Übung.
Keine Schwierigkeiten bereitete dagegen die allseits
bekannte „Jager-Polka“. Aus flotten Wechselschritten und
Dreherschritten bestand die „Bayerische Polka“, die auch
einen fliegenden Wechsel bei den Tanzpartnern zuließ. Die „Bärnhöhle“
kommt aus Elisabethszell in der Nähe von Straubing. Wolfgang
A. Mayer vom Institut für Volkskunde in München hat ihn 1978
dort
aufgezeichnet. Der Tanz zeichnet
sich durch laute Stampfschritte aus. Als Tanz zu dritt wurde
der „Triangl“ geübt und als Zwiefacher „S’Luada“
(aufgezeichnet von Erna Schützenberger im Jahre 1949 in
Hinterschmiding bei Freyung). Gelächelt und gelacht wurde
während des über zweistündigen Übungsabends viel, auch (oder
vor allem) dann, wenn bei den zahlreichen Drehungen,
Partnerwechseln und Figuren einmal etwas nicht gleich so
klappte. Martina Münsterer wies am Ende des offiziellen
Teils noch auf das Volkstanztreffen 2019 hin, das am 27.
April in der ArberLandHalle in Bayerisch Eisenstein
stattfindet. Davor treffen sich die Vereine aber nochmals im
Frühjahr zu einer weiteren Tanzprobe. (krp) |
Fotos: Regina Pfeffer
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