Arrach. (mm) Bis zum Abend
des 1. Mai stand in diesem Jahr, neben den Maibäumen in
Haibühl, Ottenzell und Vogelwiese auch in der Ortsmitte von
Arrach wieder ein Maibaum. Bereits drei Nächte vorher,
nachdem alle Arbeiten am Baum fertig verrichtet waren,
stellten d'Riedlstoana eine Maibaumwache ab. Wie sich
herausstellte nicht umsonst.
Schon kurz nach
dem Mittag des 1. Mai waren in Arrach Blasmusikklänge zu
hören. Und in diesem Jahr hatte der Trachtenverein wieder
einen Maibaum. Sowohl von Samstag auf Sonntag als auch
Sonntag auf Montag und Montag auf Dienstag versuchten Diebe
das schwere Prachtstück zu stibitzen, aber der Riedlstoana
Maibaumwache gelang es jede Nacht den neuen Maibaum
erfolgreich zu bewachen. Da der erst vor zwei Jahren von
Reinhard Drexler gespendete Baum 2017 frisch gestrichen und
noch nicht fertig vorbereitet, fünf Nächte vor dem ersten
Mai verschwunden ist und leider nicht mehr nach Arrach
"zurück fand", erklärte sich Hans Liebl (Schousta Huis)
spontan bereit einen neuen Baum zu stiften. Dieser wurde
Ende letzten Jahres geschlagen, später folgten Transport,
Schälen und weitere Vorbereitungsmaßnahmen. 2017 wurde der
gestohlene Baum aufgrund groben Verstoßes gegen das
Brauchtum nicht ausgelöst, so wie 2011 als er zwei, 2012 als
er drei Nächte oder 2015 als er eine Nacht vor dem 1. Mai
abhanden kam. Leider konnten die Maibaumdiebe nicht dazu
bewegt werden, wenigstens die gestohlenen Beschläge
zurückzugeben. Erfreulicherweise fertigte Lothar
Aschenbrenner (Modhiasn Lothar) neue Eisenbeschläge zum
Befestigen von Tafeln und Kränzen. So folgten also am 1. Mai
Gerhard Aschenbrenner und Jürgen Meindl, die mit ihren
beiden Gespannen den "frisch aus der Haut gepellten Baum"
und das Gipferl (von Dr. Wolfgang Vogl) für diesen zogen,
den Bayerisch Böhmischen. Dahinter marschierten 28
Riedlstoana in Tracht und 16 starke Kameraden der Feuerwehr
in Uniform. Durch gekonnte Handhabung der vorbereiteten
„Schwalben" stemmten die Männer das 24 Meter hohe
Schmuckstück in der Mitte des Dorfes in die Senkrechte. Zur
Sicherheit nahm sich Marco Drexler Zeit, die Aktion mit
Traktor und Seilwinde abzusichern. Die Mädchen des Arracher
Trachtenvereins tanzten für die vielen Zuschauer, die
Münchner Polka, den Altkatholisch und die Bärenhöhle,
gespielt von Dominik Gabler. Während und nach dem Aufstellen
des Baumes gab es im Klausenhof Kuchen, Wurstsemmeln sowie
Kaffee und weitere Getränke für Zuschauer und Helfer. Fitte
Kinder hatten die Möglichkeit das "Kraxeln" auf den Baum zu
probieren und diejenigen, die es schafften hoch genug zu
kommen, konnten sich ein Würstchen schnappen.
Selbstverständlich gab es bei Bedarf auch Hilfestellung.
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