1. Mai 2021 -
Arracher Maibaum
setzt Zeichen
Ohne Volksfest-Charakter:
Aufgrund der noch gültigen Corona-Sicherheitsvorschriften
musste der Arracher Maibaum
gänzlich ohne Festlichkeiten aufgestellt werden.
D’Riedlstoana Arrach hielten am Brauch
fest – leider ohne Fest, aber der Baum steht
Corona verhindert nun schon zum zweiten Jahr in Folge viele
schöne Traditionen, Bräuche und Feste. Ein beliebtes
Brauchtum der Region ließen sich die Arracher Trachtler aber
auch in Zeiten einer Pandemie nicht nehmen: Das
Maibaum-Aufstellen.
Sie waren der Meinung, dass das Kulturgut mehr als nur ein
Termin im Kalender ist und ein zweites Jahr ohne Baum nicht
in Frage kommt.
Nach einem ruhigen Osterfest im Kreise der Familie wurde
erst richtig bewusst, wie wichtig Rituale und wiederkehrende
Fixpunkte im kalendarischen Jahreslauf für alle sind – ein
Stück Lebensgefühl sozusagen. Und auch, wenn das Tun ohne
großes Fest und geselliges Beisammensein vorgenommen werden
musste: die „Riedlstoana“ unter Vorsitzenden Thomas Brandl
wollten damit für die Bevölkerung ein Zeichen setzen und ein
Stück Normalität ins (eingeschränkte) tägliche Leben
bringen.
Das Wetter meinte es gut und der 21 Meter hohe Baum (2018
gestiftet von Johann Liebl) wurde von Marco Drexler am
Vorabend zum 1. Mai mit dem Lader in die Höhe gehievt. Im
Vorfeld hatten (unter Beachtung strengster Hygiene- und
Abstandsmodalitäten) fleißige Mitglieder das Schmücken der
Kränze erledigt. Das Gipfelbäumchen stiftete Dr. Wolfgang
Vogl.
Nur vereinzelt beobachteten zufällig aufmerksam gewordene
Zuschauer in sicherer Entfernung das Geschehen, bei dem so
wenig wie möglich Helfer mitwirkten. Die erfahrene Truppe
brachte die stattliche, festlich geschmückte Fichte mit
geübter Hand und Augenmaß innerhalb kurzer Zeit und knapper
Kommandos sicher in die Verankerung und schließlich in die
Vertikale. Das Maibaum-Aufstellen zur Frühlingszeit ist das
erste Fest, bei dem sich die Dorfgemeinschaft trifft.
Trachtler-Boss Thomas Brandl hofft zuversichtlich, diese
Aktion im nächsten Jahr wieder unter den gewohnten
Bedingungen durchführen zu können.
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Brauchtum |
- Die Tradition des Maibaumstellens
reicht bis in die Zeit der Germanen zurück. Historiker
vermuten, dass an den Bäumen archaischen Waldgottheiten
gehuldigt wurde.
- Über Jahrhunderte wurde das
Maibaumbrauchtum in Städten und Dörfern weiterentwickelt
und von Generation zu Generation weitergegeben.
- Der Brauch, einen geschälten und mit
Kränzen und Bändern geschmückten Baum zum 1. Mai
aufzustellen, entwickelte sich im 16. Jahrhundert in
Deutschland.
- Bäume sind ein Zeichen des Lebens und
stehen für Wachstum, Fruchtbarkeit und Standhaftigkeit –
der Maibaum ist dafür das Sinnbild.
- Er wird in der Regel am Vorabend oder
am 1. Mai (eigentlich) feierlich aufgestellt.
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