Fünf
Männer, und zwar Wolfgang Aschenbrenner, Josef Brandl,
Johann Kroner, Alois Drexler und Franz Meindl beriefen die
Bevölkerung nach reiflichen Überlegungen und sorgfältigen
Vorbereitungen zu einer Versammlung ins Gasthaus Wolfgang
Aschenbrenner, vormals Eckl. Die Versammlung, die am 1.
November 1927 stattfand, wurde zur Gründungsversammlung des
Gebirgs- und Trachtenvereins „D’Riedlstoana“. 24 Frauen und
Männer, denen es ein Herzensbedürfnis war, Sitten und
Gebräuche zu erhalten und die heimische Tracht zu pflegen,
fanden sich zu diesem Zweck zusammen. Zum 1.Vorstand wurde
Wolfgang Aschenbrenner gewählt, der dieses Amt bis 1945
bekleidet hat. Nach der Gründung suchte der Verein Anschluss
an den Landesverband bayerischer Heimat- und Volkstrachten.
Für vier Paare wurden Trachten angeschafft, zwölf Trachtler
und vier Dirndl in Gebirgstracht bildeten den Grundstock des
Vereins. Alle Samstage kam vom Gebirgs- und Trachtenverein
aus Grafenwiesen ein Vorplattler, der die Arracher
Trachtlergruppe im Platteln unterwies. Die Volks- und
Trachtentänze übte vor allem Wolfgang Aschenbrenner ein.
Gleichzeitig bildete sich eine Sängergruppe, die besonders
das Volkslied pflegte.
In den Krisenjahren von 1927 an
aufwärts war viel Idealismus und Opferbereitschaft notwendig
um den Verein durch diese harte Zeit hindurch zu bekommen,
zumal viele Gebirgs- und Trachtenvereine in der näheren
Umgebung eingingen. Gehörte doch auch hier der größte Teil
der Mitglieder den ärmsten Schichten der Bevölkerung an. Und
doch kamen gerade aus ihren Reihen noch alte Münzen, die zu
Ketten zusammengefügt wurden, und Knöpfe, die die alten
Trachten verschönten.
Heimatabende wurden
veranstaltet. Dabei kamen Theaterstücke, vor allem Einakter
zur Aufführung. Plattler und Trachtentänze wurden gezeigt
und alte Volkslieder zu Gehör gebracht. Der Verein
beteiligte sich auch an Trachtenfesten und Fahnenweihen
auswärtiger Vereine, um nur einige zu nennen wie Cham,
Deggendorf, Viechtach und Furth im Wald.
Da der Verein sehr rührig war
und sich immer wieder mit Darbietungen in der Öffentlichkeit
zeigte, schlug der Trachtengedanke in der Bevölkerung tiefe
Wurzeln. Er war in ihr so verankert, dass die langen
Kriegsjahre in denen die Vereinstätigkeit ganz ruhte, und
die beiden ersten Nachkriegsjahre mit der Umwertung aller
Werte den Gedanken an die heimischen Sitten und Gebräuche
sowie an die heimische Tracht nicht auszulöschen vermochten.
1947 warb Rudolf Klingseisen für den Trachtengedanken. Er
fand überall, vor allem aber bei der Jugend, Gehör und so
konnte der Gebirgs- und Volkstrachtenverein „D’Riedlstoana“
wieder gegründet werden, dessen Vorstand dann Rudolf
Klingseisen wurde. Der Verein leitet seinen Namen vom
Riedelstein ab, an dessen Fuß Arrach gelegen ist und dessen
Massiv das Dorf überschattet. Der Turm, der zum Gedenken an
den Heimatdichter Maximilian Schmid auf dem Gipfel errichtet
wurde, ist für den Verein zum Wahrzeichen geworden und zeigt
sich auch in dem einen Bild der Fahne.
Der Gebirgs- und
Trachtenverein, der seit 1951 von Alois Aschenbrenner
geleitet wird, zählt heute 33 Mitglieder. Er umfasst in der
alten Trachtengruppe 6 Paare, dazu noch zwei weitere
Männertrachten. Die Trachtlergruppe besteht ebenfalls aus 6
Paaren, zu denen noch eine Jugendgruppe von 8 Paaren in
Gebirgstracht kommt. Das jüngste Mitglied der Jugendgruppe,
Seppl Wendl, geht heuer zur Schule. Auch die Singgruppe
Wendl-Aschenbrenner ist Bestandteil des Vereins.
Drei Ehrenmitglieder gehören
dem Verein an, und zwar Wolfgang Aschenbrenner, Josef Brandl
und Theres Meindl. Aber auch der Tod raffte einige
Mitglieder hinweg. Es starben Johann Kroner und Wolfgang
Brandl. Im zweiten Weltkrieg sind gefallen: Max Meindl,
Franz Kroner, Andreas Frisch und Otto Simeth.
Der Gebirgs- und Trachtenverein
„D’Riedlstoana“ ist sehr aktiv und hat sich in der
Bevölkerung, ob bei Einheimischen oder Heimatvertriebenen,
einen gleich guten Namen geschaffen. Aber auch außerhalb der
Gemeinde ist er wegen seiner schönen Trachten anerkannt und
erhielt in Frauenau eine Auszeichnung. Dass der Verein das
Fest der Fahnenweihe begehen kann, verdankt er zum größten
Teil der Bevölkerung, die es ihm durch großzügige Spenden
ermöglicht hat, die Fahne anzukaufen, die am 19. Juli
geweiht wird.
1953 wurde
dann die Fahne unter großer Teilnahme der Bevölkerung geweiht.
Fahnenmutter war damals Klara Pfeffer, Gründungsmitglied Alois
Drexler reiste extra zu diesem Fest aus den USA an. Fortan
entwickelte sich der Verein immer
mehr und war schon in dieser Zeit ein wichtiger Bestandteil im
örtlichen Leben. Es ging immer mehr aufwärts, die Jahre
vergingen, der Verein war sehr aktiv.1976 konnte man das 50
jährige Bestehen feiern zu dem ihm auch vom Bayerischen Waldgau,
dem der Verein angeschlossen war die Ausrichtung des
Gautrachtenfestes übertragen wurde.
Unter dem damaligen Vorsitzenden
Alois Aschenbrenner wurde ein umfangreiches Festprogramm
zusammengestellt und somit wurde wurde das50 jährige unter der
Schirmherrschaft des Fabrikanten Alois Vogl ein großer Erfolg
und ein Erlebnis für die ganze Gemeinde.
Die Riedlstoana waren wie immer um
die Einbindung der Jugend in den Verein bemüht, neue Mitglieder
konnten gewonnen werden. Die Jahre vergingen.1988 konnten die
Riedlstoana am 23.und 24.Juli das 60jährige feiern. Vorstand war
in dieser Zeit Hermann Koller jun. Es ging weiter im
Vereinsleben, die Jahre gingen ins Land, der Verein hatte seine
Höhen und Tiefen, man hatte auch mit Nachwuchssorgen zu kämpfen,
es fanden sich jedoch immer wieder Kinder und Jugendliche die
dem Verein beitraten und somit ging es immer weiter.
Im Jahre 1995 übernahm Richard
Rohrmeier den Verein und im Jahre 1997 konnte man unter der
Schirmherrschaft von Bürgermeister Albert Kieslinger das 70
jährige Jubiläum im Rahmen eines 2 tägigen Festes feiern.
Das 75 jährige feierte man im
kleinen Rahmen im Gasthaus Ernst Aschenbrenner, bei dem der
2.Vorsitzende des Bayerischen Waldgaus, Franz Rainer seine
Glückwünsche übermittelte Im Jahre 2002 übernahm Albert
Aschenbrenner kommissarisch den Verein, wurde dann zum
1.Vorsitzenden gewählt. Sein Tod war ein großer Verlust für die
Riedlstoana.
Günter Aschenbrenner übernahm den
Verein kommissarisch, nach reiflicher Überlegung ließ er sich
dann jedoch zum Vorstand wählen und er führt den Verein mit
großem Engagement.10 Jahre nach der 70 Jahrfeier war es wieder
soweit und man feierte im Jahre 2007 drei Tage lang unter großer
Teilnahme der Bevölkerung, vielen Vereinen des Bayerischen
Waldgaus und den örtlichen Vereinen das 80 jährige
Gründungsfest. Die Vorstandschaft und der Festausschuss haben
großartige Arbeit geleistet und somit war das Jubiläum
sicherlich der Höhepunkt des Vereinsjahres. Und somit war und
ist der Heimat- und Volkstrachtenverein D'Riedlstoana Arrach.
Seit seiner
Gründung im Jahre 1927 war und ist der Heimat- u.
Volkstrachtenverein D’Riedlstoana Arrach ein fester Bestandteil
im örtlichen Vereinsleben. Zahlreiche Veranstaltungen und
Termine unterschiedlichster Art prägen das ganze Jahr über das
Leben der Trachtlerinnen und Trachtler. Seit einigen Jahren
findet wieder der traditionelle Trachtlerball statt, der sich
immer größeren Zuspruchs bei der Bevölkerung erfreut. Hoagarten
oder musikalische Sitzweils wurden und werden abgehalten, was
besonders die Freunde echter Volksmusik begeistert. Das
jährliche Maibaumaufstellen gehört ebenso zu den Aufgaben des
Vereins wie Auftritte bei Heimatabenden im Ort und auch
außerhalb. Pflicht und Freude ist die jährliche Teilnahme der
Tanzgruppe beim Gebietstanztreffen, sowie die Teilnahme an den
Gaufesten des Bayer.Waldgaues. Wöchentlich finden im
Vereinslokal die Tanzproben der Erwachsenen- und der
Kindertanzgruppe statt, besonders die Nachwuchsförderung liegt
den Verantwortlichen sehr am Herzen. Natürlich pflegt man das
gesellige Zusammensein bei den Jahrtagsfeiern, den monatlichen
Versammlungen, bei Hochzeiten von Vereinsmitgliedern, bei
Geburtstagen, Vereinsausflügen sowie bei den Faschingsbällen der
örtlichen Vereine. Nicht zuletzt ist zu vergessen, die Teilnahme
an Beerdigungen und das Totengedenken, das in Verbindung mit dem
Jahrtag begangen wird.