Die
Entwicklung
Miesbacher Tracht
und Volkstracht, wie sie in den Bauernhäusern noch zu finden
war, bildeten den Ausgangspunkt der Trachtenbewegung in Arrach. Bis nach dem 2. Weltkrieg waren die Verbindungen
nicht bedeutend. Nach der Neubelebung des Vereins wurden
auch die Trachten modernisiert. Bei den Männern verschwanden
in der Volkstracht die langen Röcke und machten den
schwarzen Jankern mit den breiten Schalkragen und der
beiderseitigen geschwungenen Knopfreihe Platz (Dachauer
Tracht). Die Leibl waren dunkelrot, blau oder grün, häufig
mit Blumenmuster. Das Vorbild für die Frauen fand man in der
Wintertracht der ausklingenden Trachtenblütezeit: Glänzende
knöchellange Röcke in gedeckten Farben, schwarze Jäckchen,
die um den Ausschnitt reichlich mit gleichfarbigen Rüschchen
verziert waren, glänzende farbige rosa Schürzen, dazu
passende gefranste Schultertücher. Über zwei Jahrzehnte
wurde diese Tracht getragen, doch dann wurde immer
deutlicher spürbar, dass sie besonders auf junge Leute nicht
mehr anziehend wirkte. So fiel die Anregung der
Gauvorstandschaft nach Erneuerung gerade in Arrach auf
fruchtbaren Boden. Nach gut belegten Vorbildern mit
Bezirksheimatpfleger Dr. Eichenseer und dem Bayer. Waldgau
wurde aus der Blütezeit der Tracht um 1800 eine erneuerte
Waldlertracht entwickelt, die heute gleichberechtigt neben
der alten getragen wird.
Die Frauen hatten einen Miederrock nach dem Blaibacher
Schnitt mit rotem Mieder und schwarzem Rock. Schürze und
Einstecktuch sind hellblau. Die Männer tragen zur schwarzen
Bundhose ein Leibl aus rotem Tuch. Das Tuch des Jankers ist
ein helleres Blau. Auf Revers und Kragen wurde, wie bei den
Vorbildern von 1800 stets üblich, verzichtet. Die Knopfreihe
ist einseitig. Zum Janker passen die blauen Wadlstrümpfe und
das blau-weiße Seidentuch am Hals.
Die Vorstandschaft hoffte, dass mit dieser äußeren
Erscheinung auch eine innere Neubesinnung und ein neues
Aufblühen des Vereins einhergehen möge! |