Arrach. „Wo man
singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine
Lieder“, das haben sich wohl die rund 35 Trachtler gedacht,
die zum Gaustammtisch des Bayerischen Waldgaues nach Arrach
gekommen waren. Sie erlebten am Donnerstag 3. März eine
gemütliche Sitzweil mit vielen musikalischen und humorigen
Beiträgen
Bereits zum dritten Mal nach März 2011 und November 2014
sind die Arracher Trachtler Ausrichter dieser ungezwungenen
Veranstaltung. Als einer der ältesten Vereine im Bayerischen
Waldgau (gegründet im Jahr 1927) leisten die „Riedlstoana“
mit ihren 147 Mitgliedern eine äußerst aktive und wertvolle
Brauchtumsarbeit. Die urige Gaststube des historischen
Gasthauses Aschenbrenner war (sehr zur Freude des Wirtes
Thomas Aschenbrenner) gesteckt voll, als der
Riedlstoana-Vorsitzende Thomas Brandl seinen Willkommensgruß
an alle entrichtete. Besonders freute er sich über die
Anwesenheit der Gauvorsitzenden Andreas Tax (Ruhmannsfelden)
und Adolf Breu (Grafenwiesen), Volkstanzreferent Eugen Sterl
(Kirchberg i. Wald) und Gauschriftführerin Regina Pfeffer (Arrach).
Gekommen waren auch
Abordnungen der Nachbarvereine aus Ottenzell, Haibühl, Bad
Kötzting und Grafenwiesen. Die Riedlstoana hätten nicht
lange überlegt, als sie wieder gefragt wurden, ob sie
gastgebender Verein sein wollen. „Es ist einfach schön, ohne
Verpflichtung bei einer griabigen Musi und einem schönen
Schmatz beieinander sitzen zu können. Das ist doch das
Wichtigste in der heutigen Zeit, dass man von dem ganzen
Stress ein bisschen herunterkommt“, merkte Thomas Brandl an.
Gauvorsitzender Andreas
Tax sagte Vergelt’s Gott für die Gastfreundschaft der
Arracher, die schon zweimal den Kathreintanz des Bayerischen
Waldgaues abgehalten haben. Er erinnerte an das
niederbayerische Trachtenfest, das vom 3. bis 5. Juni in
Bodenmais stattfindet, und wünschte noch einen schönen
Festsommer.
Für den musikalischen
Schwung sorgte Karl Schreiner („Auhof-Bauer“) aus Sengenbühl,
der auf Einladung des Wirtes gekommen war. In seiner
unnachahmlichen Art begeisterte er auf seiner Steirischen
sein Publikum mit alten, fast schon in Vergessenheit
geratenen Gsangln, verblüffte mit tschechischen Liedern und
erwies sich als exzellenter Witzeerzähler. Auch
Vollblutmusikant Heinerl Schmidberger ließ sich nicht lange
bitten und spielte auf dem Akkordeon gekonnt auf. „Einfach
schee, wia frühers“, hörte man da so manchen in Erinnerungen
schwelgen, wenn alle in Mundartlieder wie „Mia san vom Woid
dahoam“ oder „D’Schwirza vom Landl“ einstimmten. Bei
angeregter Unterhaltung und bestens versorgt vom Wirt mit
Getränken und Brotzeiten dachte so mancher erst zu später
Stunde daran, heimzugehen.
Die Gaustammtische
wurden vor zehn Jahren ins Leben gerufen, mit der Absicht,
in der heimischen Tracht ins Wirtshaus zu gehen und sich mit
den Vereinen ungezwungen und ohne Termindruck unterhalten zu
können. Da oft in den Gauversammlungen und Gaufesten nicht
die Zeit ist, sich fern des Zeitplans miteinander zu
unterhalten, wurde diese Möglichkeit der Kontaktaufnahme
untereinander geschaffen. Die Orte der jährlichen fünf
Zusammenkünfte sollen dabei wechseln, um möglichst viele
Kontakte im weitläufigen Waldgau-Gebiet (von Lohberg bis
Windischbergerdorf, von Viechtach bis Neuschönau und hinein
in den Gäuboden bis Hunderdorf) zu pflegen. Für diese
Termine werden noch ausrichtende Vereine gesucht: 12. Mai,
7. Juli und 3. November. |