Donnerstag 3. März 2016

Gaustammtisch des Bayerischen Waldgaues in Arrach.
 

"Wo man singt, da lass dich nieder" - Gaustammtisch in Arrach gut besucht
 

Arrach. „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“, das haben sich wohl die rund 35 Trachtler gedacht, die zum Gaustammtisch des Bayerischen Waldgaues nach Arrach gekommen waren. Sie erlebten am Donnerstag 3. März eine gemütliche Sitzweil mit vielen musikalischen und humorigen Beiträgen

Bereits zum dritten Mal nach März 2011 und November 2014 sind die Arracher Trachtler Ausrichter dieser ungezwungenen Veranstaltung. Als einer der ältesten Vereine im Bayerischen Waldgau (gegründet im Jahr 1927) leisten die „Riedlstoana“ mit ihren 147 Mitgliedern eine äußerst aktive und wertvolle Brauchtumsarbeit. Die urige Gaststube des historischen Gasthauses Aschenbrenner war (sehr zur Freude des Wirtes Thomas Aschenbrenner) gesteckt voll, als der Riedlstoana-Vorsitzende Thomas Brandl seinen Willkommensgruß an alle entrichtete. Besonders freute er sich über die Anwesenheit der Gauvorsitzenden Andreas Tax (Ruhmannsfelden) und Adolf Breu (Grafenwiesen), Volkstanzreferent Eugen Sterl (Kirchberg i. Wald) und Gauschriftführerin Regina Pfeffer (Arrach).

Gekommen waren auch Abordnungen der Nachbarvereine aus Ottenzell, Haibühl, Bad Kötzting und Grafenwiesen. Die Riedlstoana hätten nicht lange überlegt, als sie wieder gefragt wurden, ob sie gastgebender Verein sein wollen. „Es ist einfach schön, ohne Verpflichtung bei einer griabigen Musi und einem schönen Schmatz beieinander sitzen zu können. Das ist doch das Wichtigste in der heutigen Zeit, dass man von dem ganzen Stress ein bisschen herunterkommt“, merkte Thomas Brandl an.

Gauvorsitzender Andreas Tax sagte Vergelt’s Gott für die Gastfreundschaft der Arracher, die schon zweimal den Kathreintanz des Bayerischen Waldgaues abgehalten haben. Er erinnerte an das niederbayerische Trachtenfest, das vom 3. bis 5. Juni in Bodenmais stattfindet, und wünschte noch einen schönen Festsommer.

Für den musikalischen Schwung sorgte Karl Schreiner („Auhof-Bauer“) aus Sengenbühl, der auf Einladung des Wirtes gekommen war. In seiner unnachahmlichen Art begeisterte er auf seiner Steirischen sein Publikum mit alten, fast schon in Vergessenheit geratenen Gsangln, verblüffte mit tschechischen Liedern und erwies sich als exzellenter Witzeerzähler. Auch Vollblutmusikant Heinerl Schmidberger ließ sich nicht lange bitten und spielte auf dem Akkordeon gekonnt auf. „Einfach schee, wia frühers“, hörte man da so manchen in Erinnerungen schwelgen, wenn alle in Mundartlieder wie „Mia san vom Woid dahoam“ oder „D’Schwirza vom Landl“ einstimmten. Bei angeregter Unterhaltung und bestens versorgt vom Wirt mit Getränken und Brotzeiten dachte so mancher erst zu später Stunde daran, heimzugehen.

Die Gaustammtische wurden vor zehn Jahren ins Leben gerufen, mit der Absicht, in der heimischen Tracht ins Wirtshaus zu gehen und sich mit den Vereinen ungezwungen und ohne Termindruck unterhalten zu können. Da oft in den Gauversammlungen und Gaufesten nicht die Zeit ist, sich fern des Zeitplans miteinander zu unterhalten, wurde diese Möglichkeit der Kontaktaufnahme untereinander geschaffen. Die Orte der jährlichen fünf Zusammenkünfte sollen dabei wechseln, um möglichst viele Kontakte im weitläufigen Waldgau-Gebiet (von Lohberg bis Windischbergerdorf, von Viechtach bis Neuschönau und hinein in den Gäuboden bis Hunderdorf) zu pflegen. Für diese Termine werden noch ausrichtende Vereine gesucht: 12. Mai, 7. Juli und 3. November.

 

Text und Fotos: Regina Pfeffer

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