Arrach/Kolmstein
(mm) Das Kreuz, für den einen
Torheit, für so manchen Ärgernis ist für Gläubige
Zeichen des Heiles. Am Karfreitag wurde in einer
Gemeinschaftsaktion von Kirche und Gemeinde in Kolmstein
eine neue Kreuzigungsgruppe aufgestellt. In Anbetracht
der Tatsache, dass "dem Kreuz" der Wind immer mehr ins
Gesicht weht, dürfe man froh sein an öffentlichen Orten
überhaupt noch ohne größere Proteste ein solches
aufstellen zu dürfen, so Pfarrer Weber bei der Segnung
der neuen Kreuze.
Neben der
einstigen Flurkapelle am Kolmstein wurde 1906 die erste
Kreuzigungsgruppe aufgestellt. Nachdem diese 1925 durch
einen Sturm zerstört wurde, entstanden 1926 auf
Initiative von Klara Wartner drei Holzkreuze. Daran
wurden vier Blechfiguren, bemalt von den Stoiber Malern
befestigt, am Mittleren Jesus und zu dessen Füßen seine
Mutter Maria, links und rechts beiden Verbrecher (Dismas-
der Gute und Gesmas - der Schlechte). Der Zahn der Zeit
nagte am Holz und irgendwann fielen die Kreuze um. Jahre
vergingen bis 1975 wieder drei hinkamen. Die Blechtafeln
konnten, nachdem sie Robert Voithenleitner aus Kötzting
restauriert hatte, zum Teil wieder verwendet werden. Am
1. Mai 1976 wurde die Gruppe vom damaligen Haibühler
Pfarrer Max Heitzer eingeweiht.
Vierte
Kreuzigungsgruppe für Kolmstein
Mehr als 50 Jahre später
fanden sich mit Hermann und Anneliese Zapf Spender für
die vierten Kreuze am Kolmstein. Die
Lärchenholz-Exemplare (2 x 4,5 Meter und 1 x 5,5 Meter,
gestaltet von Max Aschenbrenner) wurden am Karfreitag im
Rahmen einer Prozession entlang des Kreuzweges
hochgetragen. Sämtliche Traditionsvereine der Gemeinde
Arrach, angefangen bei den drei Trachtenvereinen
D´Riedlstoana, Tannenecker und Stoarieda, den
Feuerwehren Haibühl-Ottenzell und Arrach bis hin zu den
Berghof Schützen, den Haibühler Schützen und der
Reservistenkameradschaft beteiligten sich an dieser
Aktion. Mitglieder des Frauenbundes sowie weitere
Gläubige schlossen sich ebenfalls an. Beim Hochtragen
wurde viermal zum Kreuzwegbeten Halt gemacht. Oben
angekommen betete Pfarrer Franz Weber, der auch das
Vorbeten unterwegs übernommen hatte, im Kolmsteiner
Kircherl mit einem Teil der Gläubigen Rosenkranz.
Draußen wurden die Kreuze aufgerichtet und die
Blechtafeln, welche Gerlinde Traurig passend bemalt
hatte, angebracht.
Segnung
Stabil in den Halterungen
(angebracht von Bauhofmitarbeitern des Luftkurortes)
fixiert stehen die Kreuze nun da. Eingehend auf diese
Tatsache betrachtete Pfarrer Weber im Rahmen der
anschließenden Segensandacht, die musikalisch von
Gemeinschaftschor Haibühl-Hohenwarth gestaltet wurde,
die Möglichkeiten, wie Leute, die in die Nähe der Kreuze
kommen, reagieren. Er versicherte, dass für all
diejenigen, die offen dafür sind, eine heilende Kraft
von den Kreuzen ausgehe. Als Bürgermeister Sepp Schmid,
nachdem das Segensgebet gesprochen war, ebenfalls das
Wort an die Versammelten richtete, zeigte er sich
erfreut über die enorme Beteiligung an der
Gemeinschaftsaktion zwischen "Don Camillo und Peppone",
wie er die Kombination zwischen Pfarrei und Gemeinde
scherzhaft nannte. Er nutzte die Gelegenheit sich bei
allen für's mitgehen zu bedanken. Sein besonderer Dank
galt Hermann und Anneliese Zapf, durch deren
Spendenbereitschaft eine Erneuerung der Kreuze möglich
wurde, ebenso wie Gerlinde Traurig, deren gestalterische
Fähigkeiten die Figuren in frischen Farben erstrahlen
lassen.
|